Schon bei den Diskussionen um das #Flaggengate hat sich gezeigt, dass die Ursachen der Auseinandersetzung darum nicht nur darin lag, dass die fraglichen Flaggen auf dem BPT aufgehängt worden waren. Auch beim #Bombergate begründet sich die Intensität, mit der sich die Debatte am konkreten Anlass entzündet und entwickelt hat, nicht nur am Anlass selbst und am Umgang damit sondern an wesentlich grundsätzlicheren Fragen.
Wir als Partei stehen schon seit geraumer Zeit vor der notwendigen Diskussion über Ausrichtung und Wertekanon der Partei. Diese Debatte, ob man sie jetzt Wertediskussion, Richtungs- oder Flügelstreit oder ganz anders nennt, muss dringend geführt werden. Im Grunde steht sie schon seit über einem Jahr (oder gar noch länger) an, fiel aber aufgrund von Wahlkämpfen und anderen großen Projekten immer wieder hinten runter. Wir als immer noch junge, wachsende und sich entwickelnde Partei können (und dürfen) uns dieser Debatte aber nicht länger entziehen.

Wir als Bundesvorstand der Piratenpartei Deutschland wissen um die Notwendigkeit dieser Debatte. Wir sind uns allerdings auch des Umstandes bewusst, dass sie auf breiter Basis geführt werden muss. Die Verantwortung dafür liegt nicht einseitig bei bestimmten Gruppen.
Die Ausrichtung und weitere Entwicklung der Partei kann nur durch die Parteimitglieder insgesamt entschieden werden. Was wir von Seiten des BuVo vermeiden wollen (und müssen), ist der Eindruck, durch Vorgaben der Methodik der Debatte, Einfluss auf deren Ergebnis zu nehmen. Wir werden uns deshalb bewusst zurückhalten, wenn es um die Planung der Ausgestaltung der Debatte geht.
Wir bleiben aber nicht untätig. Wir unterstützen Initiativen, die genau diesen Zweck verfolgen. Wir sind Euer Ansprechpartner, wir vernetzen Euch. Wir stellen Euch Geld, andere Ressourcen und Infrastruktur zur Verfügung. Wir beteiligen uns aktiv an der Debatte, als Mitglieder der Partei. Wenn Ihr Hilfe braucht, werden wir sie Euch geben, soweit uns das möglich ist; und zwar finanziell, materiell, logistisch und ideell.
Caro und Björn werden innerhalb des Bundesvorstands Eure Ansprechpartner dafür sein.

Bisher haben sich leider nur wenige Piraten bei uns gemeldet, die diesen Prozess aktiv vorantreiben wollen. Wir rufen Euch deshalb dazu auf, Euch zu beteiligen. Der Diskurs muss fundiert vorbereitet und geordnet geführt werden. Dafür aber braucht es weitere Piraten, die das in die Hand nehmen.
Die vor uns liegende Debatte wird, egal wie sie geführt wird, langwierig sein. Sie ist grundlegend und sollte, wenn sie ein tragfähiges Ergebnis liefern soll, nicht von heute auf morgen entschieden und beendet werden. Aufklärungsarbeit ist ebenso nötig wie lange und teilweise unangenehme Diskussionen. Wir bitten Euch deshalb um hinreichend langen Atem, um Euren Input in die Debatte zu geben und auch, um neben der Debatte weiterhin unsere politische Arbeit fortzuführen. Geht mit der gebotenen Rücksicht miteinander um. Gegenteilige Meinungen rechtfertigen keine Angriffe oder Diffamierungen in irgendeiner Form.

Eine erste Mumble-Runde zur Problemdefinition und Debattengestaltung fand bereits statt. Protokoll und Link zum Audio-Mittschnit ist hier zu finden; dazu eine persönliche Zusammenfassung.

Die nächste Runde, die die am 5. März stattgefundene Diskuskussion nochmal aufgreifen und die vorliegenden Ergebnisse verfeinern soll, findet am Montag, den 10. März zwischen 20:00 und 22:00 Uhr im Mumble statt.