Aus den Geschäftsbereichen IT

Bericht vom Audit der Bundes-IT

Nach etwas Verzögerung haben wir jetzt den zusammenfassenden Bericht von unserem Auditor Michael.

Wir hatten uns getroffen und die Pläne unserer Bundes-IT durchgesprochen. Dabei sind wir zusammen den geplanten Aufbau durchgegangen und er hat nach einigen Recherchen das geplante Konzept beurteilt.

Grundsätzlich sind die angedachten Veränderungen des Aufbaus unserer Server positiv beurteilt worden. Auch die Anschaffungen sind von ihm als weitgehend nachvollziehbar angesehen worden. Zu einigen Punkten hat er Anmerkungen gemacht.

Da wir nun möglichst schnell die Ausschreibungen veröffentlichen wollen, werden wir die Kritikpunkte des Berichts beurteilen besprechen und dann entscheiden, inwieweit wir die Ausschreibungstexte anpassen werden.

Die Ausschreibungen selbst werden dann umgehend auf verschiedenen Portalen veröffentlicht. Denn die Bundestagswahl steht an und wir wollen stabile System im Vorfeld sicherstellen können.

Sven Schomacker

BERICHT DES AUDITS ZUR SPENDENAKTION 100K DER PIRATEN-BUNDESIT

Nach einem Review der derzeitigen Ausstattung und Auslastung der Systeme
der Piraten-BundesIT nehme ich zu den geplanten Anschaffungen[1] wie
folgt Stellung:

1. Dell EqualLogic PS6110XV

Die Speichersysteme der Dell EqualLogic Reihe bieten ein sehr gutes
Preis-Leistungsverhältniss und sind für die Anforderungen der BundesIT
uneingeschränkt zu empfehlen. Jedoch ist nicht ersichtlich, wozu ein
Modell mit 10Gbit-Anbindung notwendig ist, da bei der zu erwartenden
Workload diese Bandbreite mit Sicherheit nicht ausgeschöpft werden kann.
Dies verteuert nicht nur die EqualLogic selbst, sondern auch die
zugehörigen Netzwerkinfrastruktur. Zudem ist zu hinterfragen, ob hier
wirklich Festplatten mit 15k RPM notwendig sind, da die Kombination von
24 10k-Platten bereits sehr gute Performance liefert. Insofern wird
empfohlen, eher das Modell PS6100X oder ggf. PS6100XV anzuschaffen[2].

Es ist zu beachten, dass der geplante Einsatz des Features „synchrone
Replikation“ eine neue Firmwareserie erfordert, die erst seit September
2012 von Dell für den allgemeinen Einsatz freigegeben ist. Insofern wird
empfohlen, dieses Backupkonzept intensiv zu testen.

Anmerkung IT zu diesem Punkt:

Aufgrund der bestehenden und zu erwartenden IO-Last der Systeme präferieren wir die 15K HDD’s um auch in 3 Jahren noch den Anforderungen entsprechen zu können. Generell legen wir das System auf die geplante Laufzeit von 6 Jahren aus. Dies bedeutet das wir die 10 Gbit bevorzugen, da ein späterer Wechsel laut Hersteller technisch bedingt nicht möglich ist bei EqualLogic, bzw. höhrere Kosten verursachen würde als der Mehrpreis jetzt ausmachen würde.

2. HP E3800-48G-4

Generell ist der Einsatz eines zweiten Switchpaares für ein
Backendnetzwerk eine sinnvolle Erweiterung der Netzwerkarchitektur im
Zusammenhang mit der Anschaffung des Storagesystems. In diesem
Marktsegment gibt es eine Vielzahl von konkurrienden Produkten namhafter
Hersteller mit weitestgehend ähnlichem Funktionsumfang, weswegen eine
herstellerunabhängige Ausschreibung anzuraten ist. Ob hierbei
10Gbit-Anbindungen zu fordern sind sollte nach der Entscheidung für ein
Storagesystem entschieden werden.

Anmerkung IT zu diesem Punkt:

Die Switche für den Backbone werden von uns in Abhängigkeit zum Storage ausgeschrieben.
Diese sollten vom Storage Hersteller für das System getestet und freigegeben sein.

3. Dell R720xd

Die Serverhardware von Dell bietet i.A. ein gutes
Preis-Leistungs-Verhältnis, und es macht durchaus Sinn hierbei auf nur
einen Hersteller zu setzen um den Support zu vereinfachen. Ein
Offsite-Backup ist dringend anzuraten, allerdings ist das Vorhalten
derart großer Rechenkapazitäten für ein Fallback-System von eher
fragwürdigem Nutzen, zumal wohl geplant ist, einen anderen Standort des
gleichen Anbieters zu nutzen, womit nichtmal der Fall einer Störung des
Netzwerkcores des Anbieters abgedeckt ist. Somit wird empfohlen, diese
Anschaffung stattdessen dafür zu nutzen einen der bestehenden
R510-Appserver abzulösen und diesen dann, ggf. mit neuen/weiteren
Festplatten bestückt, als Offsite-Backupserver zu verwenden, zumal die
R5x0-Serie ohnehin eher als Storage- denn als Appserver ausgelegt ist.

Anmerkung IT zu diesem Punkt:

Die Ressourcen des Servers würden zum Teil auch aktiv genutzt durch Auslagerung von Monitoring und statischen Diensten. Die Platzierung der Servers im selben Backbone wurde unter Betrachtung des Risikos einer Störung des Backones und der Kosten für Traffic zwischen den Standorten abgewogen. Da interner Traffic kostenneutral ist und eine Störung des Backbones über 2 Standorte eher unwarscheinlich ist und damit zu einem kalkulierbaren Risiko gehört wurde die preiswertere Variante präferiert. In der Auschreibung werden wir aber alle Angebote für diesen Block unter einer Kosten-Nutzen-Risiko-Abwägung gleich behandeln.

4. Raritan Dominion KX II 216

Es sollte geprüft werden, ob wirklich volle KVM-Fähigkeiten gebraucht
werden, oder ob es nicht etwa ausreicht nur eine serielle Konsole zur
Verfügung zu haben, wie z.B. mit dem Produkt OpenGear CM4000[3]. Dieses
hätte darüberhinaus den Vorteil Out-Of-Band Management auch für Switche
und Storagesysteme zur Verfügung zu stellen. Ggf. kann auch eine
Kombination von Konsolenserver und Dell Remote Access Controller (DRAC)
Karten für die Server sinnvoll sein.

Anmerkung IT zu diesem Punkt:

Wir haben uns für KVM entschieden da Funktionen wie Virtual Media nicht über eine serielle Konsole bereitgestellt werden können.Dieses ist aber erforderlich um den Server remote installieren zu können und im Worst-Case-Scenario mittels boot von Live CD’s wie Grml den server wieder herstellen zu können.

5. EMA Enterprise Managed Archive

Auch hierfür sollte eine herstellerunabhängige Ausschreibung in Betracht
gezogen werden.


[1] http://wiki.piratenpartei.de/IT/Wunschliste/Detail

[2] Dabei ist ausserdem zu beachten dass die PS6100XV für Festplatten größer als 300GB nicht 2, sondern 4 Höheneinheiten verbraucht, was die aktuell  vorhandenen Kapazitäten voll auslasten würde.

[3] http://opengear.com/product-cm4000.html

5 Kommentare zu “Bericht vom Audit der Bundes-IT

  1. Was hat das Auditing gekostet?

  2. sven.schomacker

    Wie in der Ausschreibung zum Audit beschrieben hat das Audit nichts gekostet bis auf Reisekosten. Wir wollten eine Beurteilung des Konzeptes von extern um eventuelle Schwachpunkte aufzuzeigen und „über den Tellerrand“ zu schauen.

  3. Ist das wirklich das gesamte Audit?
    Kommt mir ziemlich kurz vor…

    Er hat oben nur Stellung genommen zu der vorgeschlagenen Hardware. Nicht aber dazu, ob das Konzept der Systemarchitektur überhaupt so sinnvoll, wo verbesserungsfähig und inwieweit auf 6 Jahre und in Betracht auf die ehrenamtliche Pflege nachhaltig ist.
    Zu Software, verwendeten OS, notwendigen Patch-Service, Lizenzen, ausser beim Stichwort SAGE, kein Wort?!

  4. Hermann Josef Sauren

    Absehen, dieser Staatsform, auch von Fehlleistungen, erscheint es mir mehr als nur sinnvoll, diesen Weg nachhaltig einzugehen.

  5. Hermann Josef Sauren

    Bei.

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