Auf Einladung von Michael Wedell nahm ich (Matthias Schrade) am 13.6. an der „Mittwochsgesellschaft“ im FAZ-Atrium Berlin teil. Veranstalter ist die METRO GROUP gemeinsam mit den Verbänden des Einzel- und Großhandels. Vorangegangen war ein Kennenlerntreffen mit Michael aka @concilium und @dasGuteessen etwa zwei Wochen vorher, wobei ich u.a. erfuhr, dass er vor seiner Tätigkeit als METRO-Hauptstadtrepräsentant für Nationale Politik – also quasi „Cheflobbyist“ des Handelskonzerns für Deutschland – ursprünglich mal Theologie auf Lehramt studiert hatte und sich für Responsible Lobbying einsetzt; eine Auseinandersetzung zu diesem Ansatz findet sich im Blog von Prof. Marco Althaus.

Gast des Abends war Winfried Kretschmann, der grüne BaWü-Ministerpräsident. Nach einer launigen Anmoderation durch Ali Aslan (Deutsche Welle) hielt Herr Kretschmann eine etwa halbstündigen Einführungsrede, die bei mir allerdings keine bleibenden Eindrücke hinterließ und bei Youtube angeschaut werden kann. Im Anschluss konnten die ca. 200 Teilnehmer, größtenteils Vertreter aus dem Handel, etwa eine Stunde lang Fragen stellen.

Ich nutzte diese Gelegenheit, mich im Rahmen dieser Diskussion – ebenfalls auf Youtube abrufbar – als Vorstandsmitglied der Piratenpartei zu outen, auf unsere Forderung zur Abschaffung der Zwangsmitgliedschaften in Kammern und Verbänden wie der IHK aufmerksam zu machen (dafür gab es spontanen Applaus der Teilnehmer) und regte eine Initiative hierzu an. In seiner Antwort gelang es Herrn Kretschmann leider, die gestellte Frage nicht einmal zu streifen. Dies wurde von vielen Teilnehmern auch registriert und mir gegenüber im Nachgang mit Bedauern angemerkt.

Nach dem offiziellen Teil konnte ich am Büffet bzw. am Rande der laufenden Fußballübertragung (Deutschland-Niederlande) diverse Gespräche führen und über die PIRATEN aufklären. Das Interesse war groß, die Resonanz gut; gleich zweimal wurde ich dabei als „Realo-Pirat“ bezeichnet, was beide Male klar positiv gemeint war.

Natürlich sprach ich auch Herrn Kretschmann persönlich an, der daraufhin meinte, es sei sein erstes Gespräch mit einem Piraten. Auf mein Angebot zu einem Austausch mit den Piraten daheim in BaWü beispielsweise über Themen wie den fahrscheinlosen ÖPNV reagierte er zögerlich-zustimmend. Die Kontaktdaten seiner Mitarbeiterin werde ich an den Landesvorstand Baden-Württemberg weiterleiten.

Eine redaktionelle Zusammenfassung des Abends seitens der METRO ist unter www.berlinermittwochsgesellschaft.de zu finden (bzw folgt noch). Wer Interesse an diesem Veranstaltungsformat hat, kann sich hier auch anmelden, bekommt die Einladungen zur Mittwochsgesellschaft und kann Thesen der Gastreferenten vorab online diskutieren.

Insgesamt brachte die Veranstaltung einige interessante Netzwerk-Kontakte und war aus unserer Sicht mindestens insoweit erfolgreich, als keinem Teilnehmer die Anwesenheit der PIRATEN entging 😉