Hallo Piraten,
der Bundesparteitag mit Vorstandswahlen steht im November an. Nach vier Jahren im Bundesvorstand, davon zwei als stellvertretender Bundesschatzmeister und zwei als Bundesschatzmeister, werde ich nicht erneut kandidieren.
Für viele scheint diese Aufgabe ein riesiger unüberwindbarer Berg zu sein. Aber es gibt Hilfe bei der Bewältigung. Wir haben zwei wirklich gute Mitarbeiter in der Buchhaltung. In der Bundesverwaltung gibt es tolle ehrenamtliche Mitarbeiter. Und auch ich werde, wenn der neue Vorstand es wünscht, im Hintergrund weiter unterstützen, insbesondere beim Rechenschaftsbericht und beim zentralen Beitragskonto.
- Zuverlässigkeit und Durchhaltevermögen. Der Schatzmeister ist eine wichtige Position im Bundesvorstand, und man darf die Arbeit nicht „schleifen lassen“ und sollte nicht ohne sehr wichtigen Grund vor Ende der Amtszeit aufhören.
- Teamfähigkeit. Der Bundesvorstand arbeitet als Team zusammen. Der Schatzmeister hat nach Satzung unter bestimmten Bedingungen ein Vetorecht, also eine exponierte Stellung. Dieses Vetorecht darf aber nicht benutzt werden, um eigene Ansichten durchzudrücken, sondern nur, wenn es aus finanzieller Sicht zwingend notwendig ist. Ansonsten muss auch das eine oder andere mal ein Beschluss mitgetragen und umgesetzt werden, gegen den man selbst gestimmt hat.
- Ein Gefühl für Zahlen und Budgets. Die Einnahmen fließen vor allem am Jahresanfang, die Ausgaben kommen aber über das ganze Jahr. Der Bundesschatzmeister muss darauf achten, dass auch am Ende Jahr die Verpflichtungen erfüllt werden können. Dazu muss auch ein Budget für das Jahr aufgestellt werden.
- Erreichbarkeit. Das meine ich nicht eine Erreichbarkeit 24/7 für die Mitglieder, der Bundesvorstand arbeitet schließlich ehrenamtlich, und die meisten haben auch einen Brotjob. Aber es kann durchaus einmal sein, dass es irgendwo „brennt“, z.B. weil der Bundestag was am Rechenschaftsbericht auszusetzen hat. Dann muss zumindest Gabriele den Schatzmeister erreichen können, damit eine kurzfristige Reaktion erfolgen kann. Keine Sorge. Gabriele ist da sehr verantwortungsvoll und wird niemanden ohne guten Grund alarmieren. Aber wenn es sehr dringend ist, ist dies auch notwendig.
- Grundkenntnisse im rechtlichen Umfeld. Vieles kann man bei Bedarf nachlesen, aber auch dazu muss erst einmal die Bereitschaft da sein, und ma sollte auch wissen, wo man suchen kann. Der Bundesschatzmeister wird immer wieder nach seiner Einschätzung zu bestimmten Sachverhalten gefragt. Da kann man keinen übergeordneten Schatzmeister fragen, sondern muss das beantworten. In besonders kniffligen Fällen kann man auch Rücksprache mit Juristen halten, kann einen Steuerberater fragen,… Aber man muss auch selbst bereit sein mal in einem kommentierten Parteiengesetz nachzulesen, Leitfäden für Vereinsrecht zu durchforsten, oder im Internet nach vergleichbaren Fällen zu suchen.
- Vernetzung. Der Bundesschatzmeister braucht die Landesschatzmeister. Der Rechenschaftsbericht muss von unten nach oben erstellt werden, und im SM-Club hat der Bundesschatzmeister nur eine von 17 Stimmen. Man muss also versuchen, den Kontakt zu den Landesschatzmeistern aufrecht zu erhalten. Außerdem muss man gut mit der Bundesverwaltung zusammenarbeiten und wissen, wer für welches Anliegen zuständig ist.
- Reisebereitschaft. Vieles lässt sich per Mail und Mumble erledigen, aber der Bundesschatzmeister sollte auch bereit sein, zu Landesparteitagen zu fahren, um mit neuen Landesschatzmeistern zu reden, Verwaltungstreffen sind genauso wie Vorstandsklausuren Pflichtveranstaltungen, und die Tour Wirtschaftsprüfer-Bundestag an den beiden letzten Arbeitstagen vor Weihnachten ist auch „gesetzt“.
Euch fehlt in dieser Auflistung die Buchhaltung? Nun, Grundkenntnisse in Buchhaltung schaden definitiv nicht, um auch einmal nachsehen zu können, wie der aktuelle Stand ist. Aber das Tagesgeschäft in der Buchhaltung wird zuverlässig von den Mitarbeitern erledigt. Falls sich Fragen zur Besteuerung ergeben kann auch mal externe Beratung eingeholt werden. Und auch mich wird man im Zweifelsfall mal fragen können.
Es gibt natürlich noch viele andere kleine Anforderungen. Wenn Du ernsthaft über eine Kandidatur nachdenkst kannst Du mich gerne kontaktieren oder in das Schatzmeistermumble kommen, dann kann ich mal „aus dem Nähkästchen plaudern“.
Und zum Abschluss möchte ich den Kandidaten noch etwas mitgeben: Versucht nicht, in irgendwelche Fußstapfen zu treten. Hinterlasst lieber selbst eure eigenen Fußstapfen 😉
Viele Grüße
Lothar Krauß
Twitter: @Bitsammelwanne
Danke für Dein Engagement & zuverlässigen Einsatz – wir sehen uns in der Zukunft