Abgesehen von anderen Jahrestagen, ist heute, am 13. August, auch der
Geburtstag unseres Meinungsbildungstools Liquid Feedback auf
Bundesebene. Für das System war es sicherlich ein turbulentes Jahr. Es
stand im Mittelpunkt heftiger Diskussionen zwischen Transparenz und
Datenschutz, zwischen Benutzerfreundlichkeit und Funktion. Es gibt
viele verschiedene Meinungen darüber; es ist aber sicherlich etwas,
das unsere Partei völlig einzigartig macht. Das Tool, das eine
Koexistenz von direkter und repräsentativer Demokratie ermöglicht, ist
es als Ansatz wert weiter ausprobiert und verbessert zu werden.
Wir, die Piraten und Interessierten, haben dieses Jahr genutzt, um
Kritik zu sammeln und uns gemeinsam Lösungen zu überlegen. So stehen
für das kommende Jahr viele Veränderungen des Systems bevor. Es gibt
einen Wettbewerb für ein neues Design, es werden Updates und
wahrscheinlich auch Apps kommen.
Wie ihr wisst, wird es Anfang Dezember den nächsten Programmparteitag
der Piratenpartei geben. Wir werden hoffentlich viele gute Anträge
haben, die unser Programm bereichern und das Profil unserer Partei
schärfen. Ich möchte den heutigen Tag dafür nutzen, bei euch
anzuregen, die Anträge, die ihr habt, schon jetzt oder im kommenden
Monat ins Liquid Feedback einzustellen. Für euch hat das diverse
Vorteile. Ihr bekommt Feedback (eben!), ihr bekommt Anregungen und ihr
habt einen ersten Eindruck davon, wie die Mehrheitsverhältnisse
aussehen, oder was ihr ändern müsst, um die Mehrheit hinter euch zu
bekommen. Probiert einfach mal aus, wie gut das Tool für diese Zwecke
funktioniert. Ein Antrag, der früh und interaktiv veröffentlicht
wurde, hat auf jeden Fall bessere Chancen.
Gutes Gelingen!
Marina
für den Bundesvorstand
Vermutlich ist es ehr ein Trauertag, denn LQFB hat sich abgenutzt, wurde ausgenutzt und nun ist es verbraucht. Braucht das wirklich noch wer, ausser die Superdelegierten?
Ich war sehr hoffnungsvoll, da am ganz am Anfang, doch taktisch unkluges „mit dem Kopf durch die Wand“ hat da leider nicht nur bei mir, sondern bei einer gefühlten Mehrheit zu viel Porzellan zerschlagen.
Und, ein Grund zu feiern ists trotzdem, denn wir sind inzwischen durch andere Tools und Macher viel weiter als vor einem Jahr gedacht.
Bernd +1
Wo bekommt man einen neuen Invite-Code fürs LF her?
Mit dem Geburtstag ist eigentlich das System am Ende, da es uns als Test für ein Jahr verkauft wurde. Jetzt wäre die Zeit, ein Fazit zu ziehen.
Ist es wirklich ein System wo man ein echtes Feedback bekommt?
Was hat uns das System über Delegationen gezeigt?
Ist LQFB eine gute Umsetzung von liquid democracy?
Passt das System wirklich zu uns?
Gibt es Alternativen?
Was war positiv oder negativ?
Hat LQFB bei uns eine Zukunft?
Für mich ist das System nach dem BPT 2010.2 schon längst tot!
Es gibt immer noch viele, die der Meinung sind, dass man die Nutzer an das System nur besser anpassen sollte und nicht das System an die Menschen – das wäre ja Ergonomie. Also anstatt ein System zu schaffen, dass sich nach dem Verhalten und Bedürfnisse der Piraten richtet, wird versucht nur besser Überzeugungsarbeit zu leisten.
Es geht nicht darum, das System vom Prinzip zu verbessern, sondern nur das Marketing. Unternehmen, die so handeln, werden zurecht kritisiert, aber bei den Piraten soll das doch irgendwie gut sein?!?
Wir brauchen sinnvolle Prozesse und Workflows, die dann mit Tools umgesetzt werden – falsch ist, wenn man Arbeitsabläufe einem Werkzeug unterwirft.
Piraten sind sehr techniklastig, aber trotzdem auch Menschen, die Emotionen haben und nicht nur rein rationell sind und handeln. Menschen und auch Piraten muss man da abholen wo sie sind. Man kann sie nicht per Technik zu einem „gewollten“ Verhalten treiben oder gar „erziehen“.
Ich halte LQFB unverändert für das beste Argument, Pirat zu sein.
Viele Kritiken wurden durch die detaillierte Analyse von Sebastian Jabbusch auch wiederlegt. Dass sie trotzdem weiter wiedergekäut werden, ist bezeichnend.
Zu den Kopmmentaren, die hier das Totenglöcklein bimmeln wollen.
Der Bundesparteitag in Bingen hat wörtlich beschlossen (Antrag Z 013):
Die Piratenpartei Deutschland richtet eine eigene bundesweite Instanz von LiquidFeedback ein. Zu dieser erhält jeder Pirat einen persönlichen Zugang. Die in LiquidFeedback beschlossenen Anträge sind nicht bindend sondern bilden lediglich das Meinungsbild der teilnehmenden Piraten ab. Für den Betrieb des Systems werden zunächst einmalig 800 Euro zur Verfügung gestellt. Der Betrieb des Systems soll innerhalb von 60 Tagen aufgenommen werden. Der Landesverband Berlin wird gebeten die Inbetriebnahme von LiquidFeedback zu unterstützen.
Ich finde es bemerkenswert, in welchem Maß von den LqFb-Gegnern gelogen und geheuchelt wird.
Fragt man einen Inside-Admin: Im Schnitt nicht mehr als 220 Leute die sich an LQFB beteiligen. Auf Zugänge warten Neumitglieder monatelang, bei Nachfragen an Landesvorstand Niedersachsen werden sie immer weiter verwiesen „Nicht zuständig“…
Was mich interessieren würde: Laut http://blog.lqfb.piratenpartei.de/2011/05/sicherheitslucke-in-liquidfeedback-und-operationcleanup/ vom Mai sollte „in den nächsten Tagen“ die „OperationCleanUp“ stattfinden.
Wie ist hier der aktuelle Status?
Danke!
Michael
jetzt am anfang sinds vllt noch 220 Leute, aber vllt sinds ja auch irgendwann 100.000 ^^
Gut, dass hier regelmaessig soviel geschrieben wird.