Allgemein

Zum Umgang mit kritischen Artikeln

Ein Statement von Marina und Gefion aus dem Bundesvorstand der Piratenpartei Deutschland zu aktuellen Ereignissen.
Wir haben über Twitter mitbekommen, dass eine Person, die wohl Anhänger der Piratenpartei ist, ein Foto getwittert hat, auf dem sie eine Ausgabe der Zeitschrift EMMA verbrennt. Die EMMA hatte in dieser Ausgabe einen kritischen Artikel über Frauen bei den Piraten geschrieben. Der Artikel war in den Fakten nicht gut recherchiert und ist auch sonst auf viel Kritik innerhalb und außerhalb der Piratenpartei gestoßen.
Wir können jede Frau bestens verstehen, die sich beleidigt fühlt, wenn man über sie schreibt, statt mit ihr zu reden, und dabei auch noch einiges an Fakten durcheinander bringt. Dennoch können wir die Reaktion, diese Zeitschrift symbolisch zu verbrennen, überhaupt nicht gutheißen. Sie ist im besten Fall zerstörerisch und unkonstruktiv.
Die Piratenpartei  setzt sich für die Pressefreiheit ein. Wenn die Presse schlecht über uns schreibt, dann ist das ihr gutes Recht. In erster Linie müssen wir selbst daran arbeiten, unsere Positionen so deutlich zu machen, dass sie nicht missverstanden werden können. Und natürlich müssen wir uns mit der Presse auseinandersetzen, und auch mit den Autoren und der Öffentlichkeit diskutieren. Wir können zu Artikeln kritisch Stellung nehmen. Aber keine Diskussion wird je mit Feuer geführt! Genau gegen diese Art von zerstörerischem und absolutem Verhalten kämpft die Piratenpartei.
Wir sind froh zu hören, dass der wirklich erdrückende Großteil der Piraten mit dieser Aktion nicht einverstanden ist und sie einfach nur daneben findet. Insofern hoffen wir, dass nirgends der Eindruck entsteht, dies sei eine Art offizielle Reaktion der Piratenpartei – denn das ist schrecklich für alle, die über diese Handlung entsetzt sind und stattdessen sachliche Kritik am EMMA-Artikel geübt haben.
Es war die Handlung einer einzelnen Person. Jedes Mitglied der Piratenpartei, jeder Mensch, der sich als Piraten-Anhänger bezeichnet, kann über Twitter und andere Medien im Internet frei kommunizieren. Der Bundesvorstand kann und will sich nicht einzeln von jeder Aussage jedes Mitgliedes distanzieren. Wir stehen natürlich für Nachfragen bereit, was Parteimeinung ist und was nicht.
Und nun freuen wir uns auf eine weiterhin konstruktive Diskussion rund um das Thema „zu wenige Frauen in der Piratenpartei“ (sowie in der Politik allgemein) und eure Lösungsansätze und Kommentare dazu.
Schöne Feiertage und viele liebe Grüße,
Marina und Gefion

44 Kommentare zu “Zum Umgang mit kritischen Artikeln

  1. Zitat: „dass der wirklich erdrückende Großteil der Piraten mit dieser Aktion nicht einverstanden ist“

    echt?

    http://twitter.com/udolihs/statuses/150004883280502784

    und many more von dem Zeug in Twitter und Blogs durch eure Mitglieder.

    Die fotografierte Frau ist Piratenmitglied, ihr Freund der sie fotografierte ist auch Mitglied der Piraten. Schade das ihr nur Scheibchenweise mit der Wahrheit rausrückt. So sei es dann.

    Uli

  2. @coffeeprocessor

    Nur zur Information: Die Aktion war auch genauso schockierend für alle, die sich UNsachlich einfach nur Luft machen wollten.

    Es war einfach eine dumme Idee.

    Genauso dumm und undurchführbar sind Forderungen, jetzt die Basis zu überwachen, wie sie einige Leute jetzt auf Twitter fordern, so wie „Verbot parteischädigenden Verhaltens“. Das Ausbaden von Fehlern weniger ist etwas, was zur politischen Realität gehört. Den Personen ist oft nichtmal bewußt, was „parteischädigend“ ist oder nicht. Wie sähe ein solches Verbot, oder eine solche Kontrolle, denn aus?

    Schöne Feiertage.
    -JWG

  3. Danke, Marina und Gefion, für diese Klarstellung!

    Ich würde es begrüßen, wenn ihr dieses Thema nach einer verdienten Auszeit offensiv anginget, und der EMMA-Redaktion ein Gesprächsangebot unterbreiten würdet. Das böte die Gelegenheit, die Diskussion zu versachlichen und unsere Sichtweisen besser darzustellen. Dieses Gespräch sollte dann auch öffentlich geführt werden und zB. per Video aufgezeichnet werden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Ihr beide dieses Gespräch führen könntet oder auch mit Verstärkung vom Kegelclub.

    Eine hohe Aufmerksamkeit bei dieser Diskussion wäre Euch innerhalb und außerhalb der Partei gewiss. Ich bin gespannt, wie es bei diesem Thema weitergeht.

    Ich danke Euch für Eure Arbeit und wünsche:

    Frohe Weihnachten!

    Teiler

  4. Bücherverbrennung? 🙁

    Wenn das ein Mitglied wäre, das ich kenne, und die Verbrennung der Emma eindeutig als „Protest“ auf den Artikel veranstaltet wäre, dann hätte ich alles getan, um denjenigen rauszuschmeißen.
    Es gibt Dinge, die tut man nicht, und das gehört dazu. Selbst wenn man Heine nicht wörtlich nimmt.

    Und man sollte auch nicht vergessen: Keine Zeitschrift ist so schlecht, dass man mit ihr nicht zumindest noch nach Fliegen schlagen könnte.

  5. Kyra Anisimov

    Danke an den weiblichen Teil des BuVo der mutig genug ist, zu dieser unsäglichen Angelegenheit ein Statement abzugeben.

    Frohe Weihnachten /Chanukka

    Kyra

  6. Ich kann verstehen, dass ihr Gewalthandlungen verurteilt. Das Foto selbst hab ich noch nicht gesehen, aber schreibt ihr nicht auch, dass es sich um einen symbolischen Akt gehandelt hat? Und ist das mit dem Hinweis auf Pressefreiheit nicht akzeptabel? Wie frei ist ein Artikel wenn er zufälligerweise so schlecht recherchiert ist, dass er thematisch plötzlich das Herz der EMMA-Leserschaft trifft? Ich finde, dass die bunte Presse viel mehr zur Verantwortung gezogen werden sollte, für das was sie tagtäglich publizieren. Das hat nichts mit freier Meinung eines (man sollte meinen studierten) Menschen zu tun, sondern mit kalkuliertem Profit durch gezielte Verbreitung von Unwahrheiten. Sollte der Mensch der die Zeitschrift verbrannt hat ähnlich denken, würde ich seine Handlung begrüßen.

  7. Wenn eine emanizpierte Frau ein Schmierblatt verbrennt, was sie in ein Klischee steckt, dann hat sie das gute Recht dazu. Ich würde mir viel mehr solcher Frauen wünschen, die sich nicht nur durckmäuserisch verstecken auf dass sie ja keinen Fehler machen.

    Natürlich wäre es nicht in Ordnung, wenn wir das als Partei tun, weil wir im Gegensatz zu Privatpersonen uns mit Meinungen auf konstruktivem Wege auseinander setzen müssen.

    Das gleiche Problem tritt bei den jährlichen Blockaden von Naziaufmärschen auf, beim Anketten an Bahngleise bei Castortransporten, bei der Bildung von Kampfbegriffen wie Zensursula oder Stasi 2.0. Das sind alles unsachliche Dinge, auf die eine politischen Partei nicht zurückgreifen sollte, weil eine Partei eben einen anständigen Diskurs führen muss.

    Aber wenn eine einzelne Person der Meinung ist ihr Eigentum verbrennen zu müssen, als Symbol ihrer Emanzipation egal ob das ein BH wie in den 70ern ist oder eine Zeitschrift, wie gestern, oder eben sich Nazis vor die Füße wirft, um ihren Weg zu blockieren, dann ist das ihre persönliche Entscheidung, und die hat NICHT die Piratenpartei zu treffen.

  8. PS: Um Missverständnisse auszuschließen: In meinem obigen Kommentar meinte ich mit „Auszeit“ die kommenden Weihnachtsfeiertage/-ferien 🙂

  9. André Reichelt

    Zunächst einmal möchte ich mich recht herzlich bei Euch beiden bedanken, dass Ihr endlich einmal die Initiative ergreift.

    Ich möchte allerdings auch anmerken, dass die Pressefreiheit nicht unbegrenzt gilt! Auch eine Zeitung hat nicht das recht nach Belieben Lügen zu verbreiten und Rufmordkampagnen anzuzetteln. Die Freiheit des Einen endet immer genau dann, wenn die des Anderen dadurch beschädigt wird. Es kann nicht sein, dass ein Pressehaus unter dem Deckmantel der Pressefreiheit Hetzschriften verbreitet.

    Dennoch kann ich die demonstrative Verbrennung der Zeitschrift nicht gutheißen. Dem Schuldigen muss klar gewesen sein, welche Analogien er dadurch weckt. Ich kann hier nur Mutwillen erkennen. Daher fordere ich den Verantwortlichen dazu auf, Stellung zu beziehen und sich für diese Tat zu rechtfertigen.

    Gruß
    André

  10. Lupe Christoph

    Wenn eine emanizpierte Frau ein Schmierblatt verbrennt, was sie in ein Klischee steckt,
    dann hat sie das gute Recht dazu. Ich würde mir viel mehr solcher Frauen wünschen, die
    sich nicht nur durckmäuserisch verstecken auf dass sie ja keinen Fehler machen.

    Wenn jemand quasi im Namen der Piraten ein Magazin verbrennt, will er uns damit in eine
    Reihe mit den Nazis stellen, die ja auch Buecher verbrannten, die ihnen nicht gefielen.

    Und auch wenn die Person kein Nazi sein mag – eine undemokratische, faschistische
    Aktion ist das allemal.

    Soferm es sich wirklich um Parteimitglieder handelt, ersuche ich den BuVo darum, den
    Beteiligten einen Verweis zu erteilen, und ihnen im Wiederholungsfall einen
    Parteiausschluss anzudrohen.

    Danke, Marina und Gefion, fuer das klare Statement. Aber diese Aktion ist nicht
    einfach nur daneben, sie ist unertraeglich. „Daneben“ ist Emma. Aber ich werde immer
    dafuer eintreten, dass sie daneben sein duerfen, soviel sie wollen.

    Frohes Fest! Und verbrennt soviele Weihnachtsbaeume, wie Ihr wollt, solange es Eure
    eigenen sind.
    Lupe Christoph

  11. Ahoi,

    das größte Problem bei der ganzen Angelegenheit ist ja nicht unbedingt, dass jemand eine Zeitschrift verbrannt hat. Sodern wohl eher, die Vergangenheit Deutschlands, die damit natürlich in Verbindung gebracht wird.

    Ich bahaupte dennoch mal, dass das hier kein billiger Abklatsch der Reichspogromnacht sein sollte, sondern einfach ein Ausdruck von Ärger über den Artikel in der Emma. Wie sachlich korrekt oder nicht korrekt der dann war, sollte jeder Leser für sich selbst entscheiden dürfen.

    Meiner Meinung nach handelt es sich dabei aber um eine Art den Unmut darüber auszudrücken, was da publiziert wurde. Das eigentlich ironische dabei ist ja, dass es eine junge Frau ist, die da diese Zeitschrift abfackelt.

    Ich will sicher nicht gutheissen, was da passiert ist. Das Ganze jetzt aber auf die gesamte Partei auszuweiten, weil da jemand so einen Unsinn gemacht hat, finde ich etwas übertrieben. Auch im Kollektiv auf dem Boot, gibt es eben Individualismus. Gewählt ist der in diesem Fall sicher nicht besonders gut. Dennoch wäre es mir lieber, wenn der Focus die Sache darstellt, wie sie ist:
    Nicht „Die Piraten“, sondern „wenige Mitglieder der Piraten“ hätte als Titel für den Leser schwadronieren müssen.

    Liebe Grüße
    Pinny

  12. Danke an Euch für das Statement

    @Uli-E: Ich glaube ebenfalls nicht, daß ein signifikant großer Teil diese Aktion befürwortet. Dazu kenne ich mindestens 2, die sich nach kurzer Diskussion von ihrer Meinung wieder verabschiedet haben. Eine Zustimmung aus dem Affekt heraus ist per Definition oft nicht gut überlegt. Aber auch wenn man diese mitzählt: Sind 10 Zustimmende in der Relation derjeniger, die es ablehnen, eine Mehrheit? Wären 20 eine Mehrheit? 50? 100? Die Medien sind vor allem deswegen auf diesen Fall aufmerksam geworden, weil unsere Empörung über die Aktion eine so große Welle gemacht hat. Und das finde ich als Zeichen sehr begrüßenswert, auch wenn es uns medial schadet, wenn wir immer so nen großen Bohei machen.

    @Kyra ich bin überrascht, daß Du vor allem das Geschlecht der Verfasser herausstellst. Differenzfeminismus lehne ich persönlich strikt ab. Er hat in den letzten Jahrzehnten gute Dienste geleistet; wo er auf Mauern trifft, kann er diese einreißen. Aber wo es keine Gräben gibt, gräbt er diese erst. Er ist eine Waffe, die man sehr wohlüberlegt einsetzen muß. Ich persönlich glaube, daß uns Piraten Individualfeminismus oder Dekonstruktivistischer Feminismus viel besser zu Gesicht stünde, um unser Ziel, Diskriminierung jeglicher Art zu beseitigen, eines Tages zu erreichen.

  13. Weltregierung

    Ich sach ma: Kirche im Dorf lassen.

    Fiese Symbolik. Abgehakt. Don´t do it again.

    Manche Piraten haben halt mehr Linux-Manuals als Geschichtsbcher gelesen.

    ( … aber ein Parteibuch darf man doch verbrennen – solange es das eigene ist, oder)

    Frohes Fest, Ya´ll!

  14. Fotos, die bei Twitter rumgehen, sind eben nicht auf politische Korrektheit, Symbolwirkung oder sonstige Kriterien hin optimiert, wie man sie bei einer offiziellen Pressemitteilung erwarten würde.

    Ich gestehe jedem Menschen seine Meinung und seine Art der Meinungsäußerung zu. Debatten über Feuer oder Deutschlands Vergangenheit interessieren mich dabei nicht im Geringsten. Auch das die Presse aus jedem Foto, welches bei Twitter oder sonstwo auftaucht, einen Skandal inszenieren wollen, ist mir ziemlich wurscht. Wir sollten viele tun, aber sich nicht der Presse in den Hintern kriechen. Das machen die anderen Parteien zur Genüge.

    Klarmachen zum ändern.

  15. Kyra Anisimov

    sorry, ich wollte den BuVo nicht spalten. Es kam nur so spontan. Danke an den ganzen BuVo…und den anderen ein Frohes fest. War vll. doof mein Kommentar 🙁

    Liebe Grüße

    Kyra

  16. Dass es eine Frau war, die das Magazin verbrannt hat, ist wohl auch der Grund, warum EMMA sich noch nicht zu einer Opferschlagzeile hinreißen ließ.

    Allerdings: keine Quote der Welt wird den Frauenmangel in der Politik lösen. Sogar die retroemanzipistische EMMA hat sich über Quotenfrauen in der Pp. lustig gemacht. Ist diese zusätzliche Erniedrigung für die wenigen Frauen, die es dann doch wagen, denn die Sache wert?

    Die Diskussion über die Geschlechterverteilung in der Politik ist eine Diskussion über Geschlechterrollen in der Gesellschaft. Dabei bringt es aber überhaupt nichts, sich selbst wie Teresa Bücker auf eine Rolle festzulegen und sie so zu betonen, um so das eigentlich zu Überwindende nur zu bestätigen.

  17. Was soll eigentlich die ganze Show? Es wurde eine Zeitschrift von einem Mitglied der PP verbrannt…und? Ist sicher ökologischer das zu recyceln, aber man muss ja kein Politikum draus machen. Es war eben ein (böses) Statement zu einem polemischen Artikel. Da jetzt mit der Nazikeule zu kommen ist doch schwach und warum so viele Leute humorlos sind (denkt ihr wirklich die Frau wollte irgendwie das Dritte Reich verherrlichen??).

  18. Enavigo (Jürgen)

    Danke für den Artikel …

    Jawohl – Pressefreiheit ist ein hohes Gut – nur muss man sich dieser Freiheit auch würdig erweisen.

    Und jeder Mensch hat das Recht auf eigene Entscheidungen, auch wenn sie egoistisch sind.
    Eine einzelne Person kann nie die Piratenpartei sein – wir werden also auch weiterhin mit Entscheidungen Einzelner leben müssen, die nicht die Meinung der Mehrheit ausdrücken.

    Und genau diese Freiheit der Meinung macht die PiratenPartei aus – auch wenn mal wieder schneller gehandelt als gedacht wird.

    Gruß Jürgen

  19. Viel zu viel,

    nur weil irgendwer, meinetwegen auch ein Pirat, irgendwo ein Wurstblatt ankokelt, muss sich nicht gleich jemand aus dem Bundesvorstand dazu äußern.

    Ihr habt es ja selbst geschrieben. Bleibt bitte beim nächsten Mal dabei. Die Piratenpartei ist nicht dafür da, die Auflage irgendwelcher kränkelnder Kampfblättchen zu steigern.

  20. Vieleicht sollten wir alle mal kurz durchatmen:
    1. Eine Zeitschrift ist kein Buch und ich habe auch schon mit dem aktuellen Stern den Grill angezündet.
    2. Was scheert mich die EMMA. Genau so gut könnte ich mich über die konservativen Inhalte im CDU Parteiorgan aufregen. Kleine klar definierte Zielgruppe und die EMMA muss ihre Klischees bedienen, sie ist sonst überflüssig.
    3. Ich Wünsche allen frohe Weihnachten.

  21. „Wir sind froh zu hören, dass der wirklich erdrückende Großteil der Piraten mit dieser Aktion nicht einverstanden ist und sie einfach nur daneben findet.“

    Also das bezweifele ich. Habt ihr dafür einen Beleg?

    Selbst Alice Schwarzer ist oder war für das verbrennen.
    Sie prahlt noch heute gerne damit
    das damals, ihr beiden wart noch nicht auf der Welt,
    die Frauen ihren BHs verbrannt haben, als Zeichen der Emanzipation.

    Wenn nun heute eine junge Frau die Emma verbrennt als Zeichen der Emanzipation,
    dann finde ich das gut. Die Emma und ihr Welt- und vor allem Männer-Bild ist
    nicht mehr im hier und jetzt die wurden überholt,
    gerade von den Piraten.

    Warum soll also eine Piratin nicht das Stilmittel von Alice aufgreifen
    und es ihr unter die Nase reiben?

    mfg
    yb

  22. Oliver Bildesheim

    Hallo?! Pressefreiheit gilt zunächst unbeschränkt. Wenn etwas bewusst oder unbewusst faktisch falsch dargestellt wird, kann man sich für eine Gegendarstellung und ggf. rechtliche Schritte einsetzen. Verbrennen ist absolut unangemessen, unprofessionell und disqualifizierend. Da gibt es auch keine Entschuldigung und kein Verständnis. Der Gesichtsausdruck – zumindest auf dem Foto, das ich gesehen habe – zeigt auch nicht unbedingt das nötige Verständnis dafür, was die Verbrennung eines Presseprodukts an Assoziationen weckt. Gerade Menschen, die sich als liberal und generell politisch denkend bezeichnen, sollten hier die angemessene Sensibilität an den Tag legen. Natürlich kann und will sich der BuVo nicht von jeder persönlichen Einlassung und von jedem Statement eines Piraten distanzieren. Aber gerade in diesem aktuellen Fall wäre eine unmissverständliche, klare und – bitte, das ist manchmal nötig – scharfe Distanzierung m.E. unerlässlich.

  23. Pingback: Emma Verbrennung | antiperson

  24. Ich lasse mal nur folgenden blog eines anderen Piraten hier
    http://wspirat.blogspot.com/2011/12/emmaverbrennung.html

    der diesen emotionalen Bullshit durch rationale, differenzierte Betrachtungsweise ganz schnell aushebelt.

    1: Es handelt sich um die Aktion einer Einzelperson, die ihr Privateigentum verbrennt. Dies schränkt in keinster Weise die Freiheit der Presse ein. Niemandem entsteht ein Schaden.
    2: Die Protestaktion ist freie MEINUNGSäußerung.

    Schlussendlich noch eine Anmerkung von mir.
    „Dennoch können wir die Reaktion, diese Zeitschrift symbolisch zu verbrennen, überhaupt nicht gutheißen. Sie ist im besten Fall zerstörerisch und unkonstruktiv.“
    Mit genau dem gleichen Argument müssten dann jegliche Demonstrationen und andere Protestaktionen ebenfalls als rein zerstörerisch und unkonstruktiv abgelehnt werden. Aber ich sehe die Piraten oft, gern und stolz an Demonstrationen teilnehmen.

    Ihr habt doch alle nen Schaden. Schaltet bitte euer Hirn ein, bevor ihr euch so das Maul zerreißt. Was für ein Armutszeugnis. Sachlichkeit=verloren…

  25. Noch eine Sache. In eurem Rausch der Empörung habt ihr völlig vergessen, die Absicht der Verbrennung zu hinterfragen. Ich glaube kaum, dass ihr Zweck darin bestand, hier irgendetwas zu diskutieren. Vielmehr muss davon ausgegangen werden, dass der Zweck einzig darin bestand, sich öffentlich vom Inhalt – vom überbrachten Ideenkomplex (Art der Berichterstattung, Ziel der Berichterstattung, usw) – zu distanzieren, dagegen zu protestieren.
    Ihr geht scheinbar weiterhin davon aus, dass die Protestierende die Auffassung vertritt, die mit dem Artikel aufkommende Problematik mit dieser Aktion umfänglich abgehandelt zu haben. Auch das ist alles andere als erwiesen. Und auch hier lautet das Urteil über eure Empörung: Sachlichkeit=verloren.

  26. Michael Schulze

    Das Statement geht mir ehrlich gesagt zu sehr auf Schmusekurs mit einem Artikel, der das Prädikat Journalismus nicht verdient hat. Echter Journalismus befaßt sich auf Basis gewissenhaft recherchierter Fakten mit einem Thema. Der Emma-Artikel basiert offensichtlich auf Hörensagen und Hirngespinsten. Wenn da überhaupt recherchiert wurde, dann waren das sicherlich weniger als 3min.

    Pressefreiheit ist ein Grundrecht, dass eigentlich mit der Pflicht der Journalisten verbunden ist Fakten wahrheitsgemäß darzustellen und subjektive Meinungen als solche kenntlich zu machen. Der Emma-Artikel beschmutzt als verleumdende Hetzschrift das Grundrecht der Pressefreiheit.

    Selbiges gilt für die Meinungsfreiheit. Verleumdung und Lügen stehen explizit nicht unter dem Schutz des Grundrechtes auf freie Meinungsäußerung.

    Anstatt den Emma-Artikel in Schutz zu nehmen sollte der Vorstand lieber die Option prüfen, von Emma die Veröffentlichung einer Gegendarstellung zu verlangen.

    Zur Emma-Verbrennung:
    Das Symbol mag unglücklich gewählt sein, ist in meinen Augen durch das Recht auf freie Meinungsäußerung aber eher gedeckt als der Artikel selbst. Die Botschaft war eindeutig: Selbst Frauen distanzieren sich von dem vom „Feminismusmagazin“ Emma in besagtem Artikel publizierten Müll. Wenn eine weibliche Privatperson diese Meinung durch ein öffentliches Foto einer Müllverbrennung artikuliert, dann kann Sie das Recht auf freie Meinungsäußerung für sich in Anspruch nehmen und das ist erst einmal so zu akzeptieren.

    Analogien zu staatlich organisierten Bücherverbrennungen im Dritten Reich und im Mittelalter schießen ganz klar über das Ziel hinaus und verharmlosen die historischen Geschehnisse bzw. überspitzen die Relevanz einer Einzelaktion.

    Presse- und Meinungsfreiheit sind hier, durch diese Meinungsäußerung einer Privatperson, zu keiner Zeit in Gefahr gewesen. Emma darf auch weiterhin publizieren und hat ja auch schon ein weiteres Glanzstück journalistischer Arbeit abgeliefert das natürlich völlig konform mit dem Grundrecht auf Währung der Privatsphäre ist (Aufruf zum ausspionieren von Rechnern von Familienangehörigen).

  27. Pingback: Weihnachtsbotschaft an die Piraten | Die besten deutschen Blogs aller Zeiten

  28. Befremdlich finde ich, dass wohl auch der Piraten-OB-Kandidat Wolfgang Britzl aus Bad Reichenhall an der Aktion beteiligt war oder zumindest davon wusste, siehe: https://twitter.com/#!/wolfgang_britzl/status/149522407248506880
    Hat er doch auch die entsprechenden Fotos veroeffentlicht: http://wolfi.communich.de/emma.jpg und http://twitpic.com/7wdk7y . Und es muessen ja zumindest Fotograf und Modell an der Aktion beteiligt gewesen sein. Somit handelt es sich nicht um die Aktion einer einzelnen Person. Da kann sich ja Bad Reichenhall auf einen kreativen Wahlkampf freuen, ob die Piraten aber so etwas und so jemanden brauchen, wage ich zu bezweifeln.

  29. „Wenn die Presse schlecht über uns schreibt, dann ist das ihr gutes Recht.“

    Bitte? Ich habe den Artikel aufgehoeren zu lesen, als die Autorin behauptete, die Mehrzahl der Piraten sei arbeitslos. Solch Tendenzioese Artikel sind KEIN gutes Recht der Presse.

    Ihr haettet gut getan, nach dem zweiten Absatz einen Punkt zu setzen. Dass ihr die Partei/Euch von der Zeitschriftenverbrennung distanziert, ist gut – so wird klar, dass dies die Aktion einer einzelnen Person (oder kleinen Gruppe) ist, die keinesfalls mit der systematischen politischen Zerstoerung von Texten gleichzusetzen ist.

    Die Emma hat, mit Verlaub, Trollerei abgedruckt. Die Aktion der Verbrennung war ebenso trollig (Ich mag hier kein Urteil faellen, was von beiden trolliger war). Die darauf folgenden Reaktionen, mit Gipfelung in Sixtus‘ Tweet („Warum nur verbrennen und nicht gleich vergasen?“ – nicht wortwörtlich zitiert) sind einfach nur hirnrissig. Dass jetzt auch noch der (m.E. misslungen) satiristische Artikel der TAZ mit einer Klage belegt werden soll (siehe entsprechendes Pad), ist jetzt nur der Gipfel der Geschmacklosigkeit.

    Hoert auf, die Kirche aus dem Dorf zu tragen, ihr tut euch keinen Gefallen damit.

    ~mc

  30. @ Uli-E

    Soll dieser Twitterlink jetzt zeigen, dass eine riesige Mehrheit die Verbrennung gut findet ??? SElbst wenn 100 Leute in den Reihen der Piraten es gut finden würden, so wäre das immer noch eine extreme Minderheit.

  31. Ah ja, was war jetzt an meinem Kommentar nicht korrekt? Die Links? Die findet jeder, der etwas recherchieren kann, die sind einfach so in diesem Internetz. Oder eher der mögliche Skandal? Gut, dass ich ein Screenshot gemacht habe.

  32. @TerrorVogel

    Der Pirat (w) der die Emma verbrannt hat hat nicht gegen geltendes Recht verstossen. Ich sehe das als eine Form der freien Meinungsäusserung.

    Natürlich dürfen andere Mitglieder das kritisch sehen. Finde ich auch gut.

    Ein derart undifferenzierter und unsachlicher Artikel bedarf keiner Gegendarstellung. Selbst die Verbrennung war mehr Aufmerksamkeit als die Emma verdient hätte. Dennoch hätte der Pirat wissen müssen das andere Piraten damit nicht einverstanden sein könnten.

  33. Pingback: » Was müssen meine entzückten Augen da lesen? Ei … Nachtwächter-Blah

  34. „Dennoch können wir die Reaktion, diese Zeitschrift symbolisch zu verbrennen, überhaupt nicht gutheißen.“

    Wegen der historischen Verweise, die wir kennen, ist es doch gerade eine gute Idee, wie eine Parodie auf die Fanatikerbewegungen und die Korrektnessheuchelscheisse, FOX-Koranverbrennungshysterie, und sie zeigt was uns von den GrünInnen und SpiessInnen scheidet: Unsere Ablehnung von Gendermist, positiver Geschlechterdiskriminierung, sprich das ganze macht- und pöstchengeile FeministInnenprogramm mit seiner Hexenjagd, Sprachreform und Halbwahrheiten gegen selbst erklärte FeindInnen. EMMAVERBRENNUNG klingt wie ein Titanic-Titel und ist insofern köstlich!

    EMMA steht für das Genderestablishment, und die kruden Versuche der Zensurtantin im Netz eigene netzfremde SpiessINNENregeln zu etablieren. Da sag ich nöööö, börn, börn, börn, du doofe Gender-Zensur.

    Die Piraten zeigen, dass sie sich nicht mehr mit pc Kram einschüchtern lassen, sondern sie machen das, was richtig ist, gerne auch auf die eigenen Kosten. Ob dann Leutinnen was missverstehen (siehe Kinderporno u dgl.) ist egal, wenn es dumm ist. Man muss nicht durch Einknicken den DummInnen gegenüber den Eindruck erwecken, dass da was falsch war, denn das gibt DummInnen und DenunziantInnen Macht über unser Land und vergrätzt den rationalen Diskurs.

    „Schade das ihr nur Scheibchenweise mit der Wahrheit rausrückt. So sei es dann.“

    Ha ha! Das neuste Bullshit-Denunziantenpattern. „scheibchenweise“ mit der Wahrheit rausrücken. Wo zuviel Heute-Journal geguckt, wenn Guttenberg lügt wie gedruckt, sagen diese Medienheuchler nicht, der Guttenberg redet Mist, wir wissen das, nein, sie reden verklemmt und feige was von scheibchenweise und Lichtgestalt, nur nicht der Königsmörder sein. Eine Partei ist nicht für die Aktivitäten ihrer Mitglieder verantwortlich, aber ich finde es prima, wenn sich Spiessinnen echauffieren. Das zeigt dann ihre ganze innere Aggression, ihre Verklemmtheit, die mit der Welt nicht mehr klarkommt. Das rauszulocken, ist wichtig im sinne Freudscher Gesellschaftsbefreiung. Früher hat das die Kunst geleistet gegen über den Feldgrünen, heute ist das grüne Gender-Establishment dran.

  35. Meinungsfreiheit ahoi. Ach, falsch, meinte ade!

    Ich kann gut verstehen warum wenige Frauen in die Piratenpartei wollen, allein weil darum so ein großes Taramtamtam gemacht wird und anscheinend jede Frau in der Partei ihren Senf dazu abgeben muss, statt einfach solch „unwahrheiten“ links liegen zu lassen und sich lieber um „wichtigere Politik“ kümmern (Nein, Dinge die nicht stimmen… gehören dazu nicht). Wenn diese immer mehr gutes auf die Beine stellen, werden die Medien auch irgendwann mit ihren „umwahrheiten“ verstummen.

  36. es ist nicht das erste mal, dass emma schlecht recherchierte artikel veröffentlicht, ich hatte seinerzeit mein abo gekündigt, als ähnlich seltsamer artikel zum thema websperren wegen kinderpornografie bei emma erschienen.
    ein emma-heft deswegen zu verbrennen ist allerdings ausgesprochen kindisch. besser wäre es, sich mit der emma-redaktion zusammenzusetzen und darüber zu diskutieren. ich selber halte viel von alice schwarzer, selbst wenn ich das eine oder andere, was sie von sich gibt, für überzogen oder falsch halte.
    und ja, ich (als pirat) finde auch, mehr frauen in die piratenpartei!

  37. Olaf Mertens

    Wenn die Emma schlecht recherchiert, dann weist es ihr halt nach – sollte ja kein Problem sein! Aber öffentlich missliebige Zeitungen verbrennen ist mit „unterste Schublade“ nicht mehr richtig beschrieben. Das ist deutlich unterhalb der Kommode!
    Frohe Weihnachten.

  38. Prima statement, danke dafür.

  39. Man kann persönlich zu diesem Verhalten stehen wie man will, aber der BuVo hat da drüber zu stehen! Es wird immer irgendwer mit irgendwas zündeln! Es wird immer irgendwo irgendeinen Journalisten geben, der genau auf die Verfehlung eines einzelnen gewartet hat. Ist der Ochse der das Heftl verbrannt hat eigentlich Parteimitglied?! Wenn nein, hat der BuVo das erst recht nicht zu kommentieren. Wenn ja, hat sich der Kerl sowieso maximal disqualifiziert. Die ganze Diskussion um den Vorgang ist schädlicher als der Vorgang selbst.

    Gruß RiWe

  40. Seitenblick

    „Wegen der historischen Verweise, die wir kennen …“
    Ja. Wir haben alle die Bilder der Bücherverbrennung im Hinterkopf.

    Aber nicht nur. Vielleicht könnte man ja einen anderen Rahmen wählen? Ich kenne jedenfalls auch – für mich – positive Bilder, auf denen etwas brennt. Ich sah mal ein Foto von ein paar Ex-Soldaten, die ihre Wehrpässe verbrannten.
    Vielleicht war es, weil ihre Motive für mich sehr nachvollziehbar waren. Aber das Bild dieser brennenden Pässe war für mich kein Bild von Menschenverachtung und Zerstörungswut. Es war eine Art, sich zu distanzieren. Sicherlich sehr symbolisch (Feuer, Wärme, der sichtbare Zerfall des brennenden Materials, Rauch etc). Da wird schon etwas inszeniert.

    Es gibt Fälle, wo ich solche symbolischen Handlungen akzeptiere. Und ich glaube, diese Emma-Verbrennung lässt sich entspannter diskutieren, wenn man sich nicht vorschreiben lässt, auf welchem Bilderhintergrund diese Aktion gelesen werden muss …

  41. Hm,

    sollten es wirklich Piraten gewesen sein, so ist doch zu erkennen, dass die Grundsätze nicht verinnerlicht sind. Individualität ist sehr gut und auch zu fördern, aber sollte man dabei nicht den guten Anstand vergessen.
    Einen vielleicht schlecht recherchierten Artikel wird nicht dadurch besser indem man ihn verbrennt. Vielmehr hätte ich hier „aufklärende“ Beiträge erwartet, wo der Fehler des Artikels liegt und warum gerade wir Piraten es besser können.
    M. e. kann man nur damit der Bevölkerung zeigen, dass „wir“ anders sind und es auch Wert sind!

  42. Pingback: K♥tzbröckchen 17.12. – 30.12. | Kotzendes Einhorn

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